„Benennen, blossstellen, ins Gefängnis werfen“, das ist das Arbeits- und Lebensmotto des Ghanaischen Enthüllungsjournalisten Anas Aremeyaw Anas. Die Neue Züricher Zeitung nennt ihn den „James Bond des afrikanischen Journalismus“.
„Enthüllung“ ist bei Anas ein irreführendes Wort, denn er selbst tritt ausschließlich mit Kapuzenpullis und mit Perlenketten vor dem Gesicht in der Öffentlichkeit auf, um seine Identität zu schützen.
Zwei Jahre lang haben Anas und sein Team 180 Justizbeamte mit versteckter Kamera dabei gefilmt, wie sie sich bestechen liessen. Unter ihnen sind 34 Richter, 12 davon vom obersten ghanesischen Gerichtshof. Anas gab sich als Nahestehender von Angeklagten aus und bot Gegenleistungen für ein mildes Urteil an. Geldbeträge wechseltendie Hand, einmal auch eine Ziege.
Seine Methoden sind nicht nur seinen Gegnern, sondern auch vielen Journalistenkollegen nicht geheuer: Anas betreibt ein eigenes Detektivbüro, Tiger Eye PI, das auch für Privatfirmen Recherchen übernimmt. Der Investigativjournalist arbeitet mit Minikameras und Wanzen, einmal hat er sich auch mit Stöckelschuhen und Lippenstift verkleidet. „Was für eine Berechtigung hat Journalismus, wenn er die Gesellschaft nicht weiterbringt?“ fragt er rhetorisch durch seine Perlenketten.
Der kanadische Filmemacher Ryan Mullins hat den Reporter mit der Kamera begleitet und eine Dokumentation über ihn gedreht. Hier der offizielle Trailer zu diesem Film: