CLIQZ: Neue Suchmaschine will Suchmaschinen vermeiden

cliqz_browserEs gibt eine neue Suchmaschine. Diese Neuigkeit ist noch keine Sensation, denn es gibt tatsächlich neben und jenseits von Google noch Myriaden anderer search engines: Wissenschaftler haben an die 500.000 Suchinstrumente horizontaler, vertikaler, semantischer und anderer Art für das Internet gezählt.

CLIQZ ist anders. Erstmal ist CLIQZ ein Internetbrowser, der auf der open source-Entwicklung Firefox basiert und entsprechend flott rendert und arbeitet. In diesen Browser ist ein Suchalgorithmus integriert, und zwar so, dass man schon bei der Eingabe von Suchwörtern ins Adressfeld Ergebnisse angezeigt bekommt. Das machen zwar andere Suchmaschinen, allen voran Google, auch: Folgt man diesen autocomplete-Einträgen, landet man aber erstmal auf der Ergebnisseite der Suchmaschine. Bei CLIQZ werden dagegen direkt die Links zu den Ergebnisseiten unter dem Eingabefeld angezeigt, man spart sich also im Idealfall den Umweg über die Suchmaschinenseite. In vielen Fällen versucht CLIQZ, auch direkt Antwort zu geben, etwa wenn man nach „Wetter in Köln“ oder „Kinoprogramm in Berlin“ fragt. Semantische Suche wird so etwas genannt, weil die hinter CLIQZ steckende Suchmaschine versucht, die Frage „zu verstehen“. Die CLIQZ-Macher verfolgen einen Human-Web-Ansatz, d.h. die Antwortvorschläge basieren vor allem darauf, was andere CLIQZ-Nutzer für relevant halten.

Browser mit Antitracking-Funktion

Was CLIQZ noch bemerkenswert macht, ist eine ausgefeilte Antitracking-Funktionalität. Viele Websites und besonders Suchmaschinen wie Google speichern über ihre User ausgedehnte Nutzerprofile. Der neue Browser dagegen gibt keine personalisierbaren Daten an Websitebetreiber weiter. Datenschutz-sensible Nutzern kann das schon ein gutes Argument für dieses alternative Werkzeug sein.

Die Entwicklung stammt aus dem Hause Hubert Burda Media. Pikanterie am Rande: Burda streitet sich seit Jahren mit Google über das sog. Leistungsschutzrecht. Jetzt versucht man offenbar, den kalifornischen Suchmaschinengiganten mit den eigenen Waffen zu schlagen.

 

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2 Gedanken zu „CLIQZ: Neue Suchmaschine will Suchmaschinen vermeiden

  1. CLIQZ ist für mich bisher eine Enttäuschung. Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine eigenständige Suche – es wird weiterhin auf Google zugegriffen. Andere Metasuchmaschinen liefern unabhängigere Ergebnisse. Wenn einem die ersten drei Google-Ergebnisse reichen, erspart man sich einen Klick. Dabei wird der Blick aber unnötig eingeschränkt – statt zehn oder mehr Suchergebnisse auf einen Blick zu erfassen, bekommt man eben nur noch drei angezeigt. Ein weiterer Nachteil: CLIQZ muss man erst herunterladen, auf der Seite cliqz.com selbst kann man nichts suchen. Der einzige Vorteil ist dann wirklich, dass Google den Suchverlauf nicht speichert. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

    1. Natürlich ist CLIQZ keine herkömmliche Suchmaschine, sondern, wie ich es auch beschrieben habe, ein „suchernder“ Browser, dessen Stärken in der Funktionalität beim Surfen liegen. Wem die ersten drei Treffer bei Google reichen, der sollte natürlich bei Google bleiben und braucht diese Lösung sicherlich nicht.

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