Fake-News und wie man sie recherchieren kann

Alle reden von Fake-News, aber wie kriegt man eigentlich heraus, ob hinter einem Social Media-Posting oder einem Online-Artikel Tatsachen stecken oder Manipulation? Nun, die Recherche ist häufig mühsam. Es gibt aber einige Quellen im Internet, die schon abonniert sind auf Falschnachrichten. Buzzfeed ist nun einer solchen Internetseite in einer interessanten Recherche auf die Schliche gekommen.

Blog.halle-leaks.de ist eine Website, die regelmäßig Text-Bild-Collagen mit Politikerfotos in den sozialen Medien postet und ge-fake- te Zitate unterschiebt. Das sieht dann häufig so aus:

Ja, Sigmar Gabriel hat sich in einem persönlichen Facebook-Post zum Mordfall Maria in Freiburg geäußert. Aber nein, diesen Satz hat Sigmar Gabriel in seinem Posting nicht gesagt. Das Zitat ist fake.

Ja, Renate Künast hat den Satz "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!", gesagt, wie die Welt hier berichtet. Im selben Artikel stellt sie aber auch klar, dass sie das nicht im Zusammenhang mit Sex mit Kindern gesagt hat.Und nein, die Sätze "Ist der Sex mit Kindern doch ganz ok. Ist mal gut jetzt", hat sie nicht gesagt. Der erste Teil dieses Zitats ist aus dem Zusammenhang gerissen, der zweite Teil ist fake.

Ja, Martin Schulz hat in diesem Spiegel-Interview gesagt: "Diese Typen muss man bekämpfen." Aber nein, von "Umerziehungslagern nach DDR-Vorbild" hat Schulz nie gesprochen. Dieses Zitat ist fake.

Was diese Text-Bild-Collagen gemeinsam haben? Die hervorgehobenen Texte erzeugen den  Eindruck, als hätten die abgebildeten Personen sie so gesagt. Tatsächlich ist aber keines dieser Zitate richtig: Sie sind entweder völlig sinnentstellt oder schlichtweg erfunden.

Hinter dem Blog aus Halle steckt der in Halle stadt- und gerichtsbekannte Rechtsextremist Sven Liebich. Bedenklich an diesen gefakten Collagen ist, dass sie auf Plattformen wie Facebook enorm hohe Interaktionen erreichen, also besonders häufig gelikt oder gesharet werden.

Die österreichischen Aktivisten von Mimikama haben es sich zur Aufgabe gemacht, Hoaxes (also erfundene Internet-Geschichten, Kettenbriefe etc.) zu entlarven. Sie haben auch einen sehr empfehlenswerten Facebook-Auftritt, womit sie direkt an der richtigen Stelle Präsenz zeigen. Auch der etwas einfacher aufgebaute Blog der Hoaxbusters deckt viele Falschmeldungen im Internet auf.

Hoaxmap macht etwas anderes: Auf einer Deutschlandkarte zeigen die Macher auf, wo im Lande Gerüchte über Flüchtende und Vertriebene vertrieben werden, die nicht verifiziert werden können. Das Besondere hier: Alle Gerüchte stammen aus etablierten Medien.

 

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