Der Spiegel wartet mit einem speziellen Jahresrückblick auf: Er gewährt Einblick in die Recherchen seiner wichtigsten Stücke des Jahres 2023. Die Leser:innen dürfen einen Blick in die „Reporterfabrik“ werfen.
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel ist bekannt für seine investigativen Recherchen. Wie diese Geschichten allerdings recherchiert werden, welcher Aufwand hinter den Nachforschungen steckt, wielange solche Recherchen dauern und wieviele Personen daran beteiligt sind, das erfahren die Leser:innen in der Regel nicht.
Mit dem ersten Heft des neuen Jahres (1/2024) leistet sich der Spiegel nun den Luxus, sich auch einmal hinter die Kulissen gucken zu lassen. Zu wichtigen und spannenden Geschichten aus dem vergangenen Jahr lässt er die Reporter:innen erzählen, wie sie auf diese Storys gekommen sind und wie sie bei der Recherche vorgegangen sind:
„Unsere Arbeit hat einen sichtbaren Teil: die Veröffentlichung. Doch es gibt immer ein Davor und meistens ein Danach. Wie ist der Text entstanden? Was hat geklappt in der Recherche, was nicht, und wie ging es eigentlich dem REdakteur oder der Redakteurin damit?“
So erfahren die Spiegel-Leser:innen, wie man einem Therapeuten auf die Schliche kommen kann, der selbst zum Missbrauchstäter geworden ist. Ergreifend die Schilderung der Rechercher über ein ukrainisches Liebespaar, bei dem er in Putins Krieg fast sein Leben, sein halbes Gesicht und Extremitäten verloren hat. Zu Wort kommt aber auch der Spiegel-Reporter, der immer professionelle Distanz zu Spitzenpolitikern wahrt, bis sein Sohn kommt und ein Selfie mit dem Ex-Bundespräsidenten machen will.
Medien und Journalismus stehen häufig in der Kritik. Würden die Kritiker:innen sich häufiger bewusst machen, mit welcher Akribie, mit welchem Einsatz und mit welchem Aufwand Journalist:innen oft ihre Arbeit machen, würde die Kritik vielleicht ein bisschen leiser ausfallen.