Bei Recherchen zur Situation der Gastarbeiter auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde ein Fernsehteam der ARD festgenommen. Der sportpolitische ARD-Reporter Florian Bauer, der Kameramann, ein Toningenieur und ihr Fahrer wurden anschließend fünf Tage lang an der Ausreise gehindert. Die beschlagnahmte Ausrüstung erhielt das ARD-Team erst nach mehr als vier Wochen und mit vollständig gelöschten Datenträgern zurück. Reporter ohne Grenzen ist beunruhigt über das Vorgehen des arabischen Golfstaats Katar gegen ein ARD-Fernsehteam. Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mehr:
„Die Regierung in Doha muss sicherstellen, dass ausländische Journalisten ungehindert auch über kritische Themen wie die Menschenrechtslage im Land recherchieren können. Wer wie Katar mit sportlichen Großveranstaltungen die internationale Bühne sucht, sollte sich auch einer kritischen Weltöffentlichkeit stellen.“
ARD-Reporter Bauer hatte sich nach Auskunft seines Auftraggebers, des Westdeutschen Rundfunks, wochenlang vergeblich um Drehgenehmigungen bemüht und sich dann auf eigene Faust auf Recherchetour begeben.