Bei ihrer heutigen Jahrespressekonferenz hat die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. in den Räumlichkeiten ihres Medienpartners Deutschlandfunk in Köln die diesjährigen Top Ten der vernachlässigten Nachrichten vorgestellt. Laut INA sind das:
1. Verkaufte Links: Wie Medien ihre Glaubwürdigkeit untergraben
2. Undurchsichtige Finanzen bei politischen Stiftungen
3. Prekäre Verhältnisse in Ausbildungsberufen
4. Fragwürdiger Umgang mit Patientendaten
5. Weißes Papier, schmutziges Geschäft
6. Überwachung in Skigebieten
7. Arbeitsbedingungen von Strafvollzugsbeamten
8. Facebook erforscht Künstliche Intelligenz
9. Millionen-Grab Polizei-Software
10. Moderne Rasterfahndung per Handy
Eine ausführliche Beschreibung aller Themen findet sich auf der Website der INA. Die INA ist eine Nichtregierungsorganisation, die den blinden Flecken in der medialen Berichterstattung auf den Grund gehen will. Studentische Rechercheteams an Hochschulen und Universitäten in Hamburg, Bremen, Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Stuttgart und München haben übers Jahr Sachverhalte und Relevanz geprüft und sind in Medienanalysen der Vernachlässigung der Storys nachgegangen. Eine 20-köpfige Jury aus Journalisten und Fachwissenschaftlern hat in der vergangenen Woche bei ihrem Jahrestreffen an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln das Ranking diskutiert und abgestimmt. Zu den Jurymitgliedern zählen als Journalisten Edith Dietrich (WDR), Hardy Prothmann (Rheinneckarblog), Petra Sorge (Cicero), Rita Vock (Deutschlandfunk) und Günter Wallraff (als er selbst). Zu den Wissenschaftlern zählen Peter Ludes von der Jacobs University Bremen, Horst Pöttker von der TU Dortmund und Jörg-Uwe Nieland von der Sporthochschule Köln. Hektor Haarkötter, Autor des Handbuchs Die Kunst der Recherche, ist geschäftsführender Vorstand der INA e.V.
Eine Multimediapräsentation der Top Ten der vernachlässigten Nachrichten findet sich auf den Onlineseiten des Deutschlandfunk.